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an der Deutschen Alpenstraße
 
     
     
Der Walchensee ist einer der wenigen, noch unberührten Gebirgsseen in den bayerischen Alpen, dessen Ufer überall frei zugänglich ist.
Mit 7 Kilometer Länge und 5 Kilometer Breite hat der Walchensee eine Wasserfläche von 16,4 km². Er liegt auf 803 m NN und reicht fast 200 m in die Tiefe, also fast bis zum 600 m hoch gelegenen Kochelsee hinunter. Die Wasserqualität ist exzellent (Trinkwasserqualität).
Die Durchschnittstemperaturen des Wassers liegen im Sommer bei 18-21°C.
Seit 1925 dient der Walchensee auch als Ausgleichsbecken des gleichnamigen Kraftwerks. 1949 wurde zur Verbesserung der Leistung der Rißbach aus dem Karwendel zugeleitet (8 km langer Stollen).

Allgemeines zum Walchenseegebiet:
Geologie:


Die den Walchensee umgebenden Berge (bis 1840 m NN) zählen zu den bayerischen Kalkalpen und bestehen vorwiegend aus triassischen Gesteinen und quartären Sedimenten, wie z. B. Hauptdolomit, Plattenkalk, Kössener Schichten und Moränenmaterial. Daneben finden sich vereinzelt auch Fremdgesteine (Findlinge), die von den Gletschern der Eiszeit von den Zentralalpen hierher geliefert wurden. Die Walchenseeberge grenzen fast übergangslos an das Loisachtal im Westen und ausgedehnte Moorlandschaften im Norden (Murnauer Moos, Kochelsee-Moore). Die z.B. für die Tegernseer und Schlierseer Berge charakteristische voralpine Flyschzone mit ihren runden Waldbergen ist hier nur spärlich vertreten und beschränkt sich größtenteils auf das Gebiet nördlich von Brauneck und Benediktenwand
Das heutige Landschaftsbild ist v. a. durch Gletschererosion in den Eiszeiten geprägt.
Der See ist aber nicht nur eine Schöpfung der eiszeitlichen Gletscher, die ihn aber zweifelsfrei umgestaltet haben, sondern war schon früher als tektonische Senke (d. h. aus der Zeit der alpidischen Gebirgsbildung) vorhanden, worauf auch seine große Tiefe hinweist.
Das Walchenseebecken liegt in einer natürlichen Depression quer zur Muldenachse des "Bayerischen Synklinoriums", einer markanten geologischen Längsstruktur. Diese Depression verläuft entlang der sog. "Kesselbergstörung", an der die Gesteinspakete horizontal gegeneinander verschoben worden sind. Sie wird auch für die extreme Tiefe des Sees, das Relief des Seebodens und den steilen Nordwest-Abfall in den See verantwortlich gemacht.
Die glaziale Erosion geht auf Großvereisungen zurück, die über den Seefelder Paß, das Tor von Mittenwald, die Isarberge und den Kesselberg ins Alpenvorland vorgestoßen sind.


Klima:
Die Apfelbaumblüte (Frühlingsanfang) beginnt im Walchenseegebiet relativ spät (nach dem 20.5.), die Temperaturen betragen im langjährigen Mittel ca. 10 °C im Juli bzw. -4°C bis -6°C im Januar.
Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind groß, zwischen Sommer und Winter sehr groß. Jedoch schützen die hohen Berge im Norden das Gebiet vor rauhen Winden und die niedrigeren Berge im Süden ermöglichen eine optimale Sonneneinstrahlung. Bodennebelbildungen sind ganzjährig äußerst selten; die Zahl der heiteren Tage beträgt mehr als 50 Tage pro Jahr. Eine Besonderheit stellen die Fallwinde dar, die vom Herzogstand und Jochberg kommend "zuverlässig von Mittag bis zum frühen Abend kaum unter der Stärke vier" über den See wehen. Ein weiteres Phänomen ist der häufig auftretende Föhn. Es handelt sich dabei um Luft, die von Süden über die Alpen kommt und als stark erwärmter Fallwind bis über München nach Norden streicht. Föhntage zeichnen sich durch tiefblauen Himmel und hohe feder- oder schlierenartige Bewölkung aus. Bei Föhnlage ist der Himmel so klar, daß man vom Herzogstand bis nach München blicken kann.

Flora:

Laut Arten- und Biotopschutzprogramm Bad Tölz/Wolfratshausen sind im Walchenseegebiet über 41 Pflanzenarten der "Roten Liste Bayern" sowie über 44 Arten der "Roten Liste der BRD" nachgewiesen.
Bedeutend sind z. B. die Vorkommen zahlreicher Enzianarten (z. B. Schwalbenwurzenenzian, Deutscher Enzian), von Seidelbast, Alpenanemone, Schneeheide, Alpendost, Silberdistel, Bärlapp, Eibe und Wacholder. In den niedrigeren Regionen herrscht ein Mischwald von Buchen, Fichten und Tannen vor. Mit zunehmender Höhe wächst der Anteil der Fichten, gelegentlich von lockeren Bergahornbeständen durchsetzt. Die Baumgrenze liegt bei etwa 1700 m. Ihr folgt die Krummholzregion mit den niedrigen Latschen. Die der Krummholzregion folgende Mattenregion, die in den Kalkhochalpen bei etwa 2000 m beginnt, fehlt in den Walchenseebergen gänzlich.
Die Insel Sassau ist als Naturwaldreservat und Naturschutzgebiet ausgewiesen. Auf der Insel gedeihen aufgrund eines Betretungsverbotes heute viele Pflanzen, die früher rund um den Walchensee anzutreffen waren. Hauptbaumarten sind Tanne, Buche, Eibe, Fichte und einzelne Edellaubbäume - einige Eiben sind älter als 500 Jahre. An den Ufern gedeihen Alpenrosenbestände sowie Sommerheide.



Fauna:
Bis Ende des 15. Jahrhunderts gab es im Walchensee nur Hechte, Forellen und Barsche. 1480 wurden erstmals Renken aus dem Kochelsee eingesetzt und 1503 Saiblinge aus dem Tegernsee.
Der See, seine Ufer und die Insel Sassau stellen für Wasservögel ein wertvolles Brutgebiet dar; die weite Wasserfläche dient Tauchenten als wichtiges Durchzugs- und Überwinterungsquartier. Während früher im Sommer weitgehend Stockenten und im Winter Blesshühner den Walchensee bevölkerten, sind es heute eine Vielzahl von Arten. Deshalb werden am Walchensee seit 1970 im Rahmen der Internationalen Wasservögelzählung einmal im Monat von September bis April alle rastenden Schwimmvögel erfasst. 1938 kamen hier z. B. der Gänsesäger und die Schellente vor. Auch Rothals- und Schwarzhalstauchern dient der See als Winterquartier - für diese Arten lag in Bayern letztmals 1978 ein Brutnachweis vor.
In den Wäldern lebt zahlreiches Rotwild; auch Gamsrudel sind noch anzutreffen. In den felsigen Gipfelregionen leben der Auerhahn, der Birkhahn, der Schneehase und das Schneehuhn. Nicht vergessen sei die Alpen-Dohle, die überall sehr häufig anzutreffen ist.


     
     
 
 
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